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Pausen machen – Banalität, die rockt!

Ich bin irritiert. Wie konnte mir das bitte passieren? Bei der Lektüre der Spiegel-Ausgabe zum Thema „Coaching – Ich fühl mich wohl“ 01/2020 stoße ich auf „Schritt 1: Mehr Pausen machen: So banal das klingt – viele Menschen halten sich nicht an sinnvolle Auszeiten und ignorieren im Alltag körperliche Erschöpfungssignale.“ Weiter unten heißt es dann: „Dass Kurzpausen einen hohen Erholungswert haben, betonen Arbeitspsychologen seit Jahrzehnten. Versuchen Sie also die Kraft der kleinen Auszeiten zu nutzen. Machen Sie bei der Arbeit mindestens alle 60 bis 90 Minuten eine Pause von fünf Minuten. Falls Sie dazu neigen, das zu vergessen – stellen Sie sich einen Timer am Handy.“ (S. 39)

Das habe ich schon vor 20 Jahren im Psychologiestudium gelernt, 1000fach in der Selbst- und Zeitmanagementliteratur gelesen und selbst mantramäßig in ebensolchen Trainings den Seminarteilnehmer*innen erzählt. Wie also bitte konnte es mir passieren, dass ich es selbst nicht beherzige?!? Ich arbeite immer so lange bis ich müde werde, mich nicht mehr konzentrieren kann und dringend eine Pause brauche. Viel zu spät! Denn nun brauchen das Gehirn und der Körper viel länger zur Regeneration als wenn ich öfter kleine Pausen machen würde. Nicht schlau gebaut, meine Arbeitsarchitektur – obwohl ich es seit Jahrzehnten besser weiß und ich als Selbständige das auch völlig autonom steuern kann. Na, bravo!

Und im Artikel heißt es weiter: „Wichtig: in der Kurzpause sollten Sie einen Belastungswechsel vornehmen. Wer am Bildschirm sitzt, sollte seine Pause nicht am Handy verbringen – sondern etwa im Flur herumlaufen und ein Glas Wasser trinken. Wer körperlich arbeitet, darf sich hinsetzen und das Handy zücken. Wer bei der Arbeit viel redet, sollte die Stille suchen.“ Was mache ich in meiner Erschöpfungspause? Ich schaue auf´s Handy (wie wahrscheinlich alle). Naja, immerhin mache ich mir auch einen Tee (Weg in die Küche: Bewegung! Tee: Trinken! Gut!) und strecke mich und lüfte. Aber, hey, da ist echt Luft nach oben….!

Also nun – danke für die Erinnerung: Pausen – viele kleine, bevor man erschöpft ist – sind wichtig, um effektiv und nachhaltig zu arbeiten!!! Erkenntnis: Das zu wissen, reicht nicht aus, um es dann auch zu tun! Der Sog in die Arbeit ist stark. Besonders wenn man gerne arbeitet. Also doch: Wecker stellen, um Pause zu machen. Bewusst Lücken einbauen. Durchschnaufen. Atmen. Luft. Unterdruck erlauben. Bewegung. Das ist Banalität, die rockt!

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