Entscheidungsfindung: „Durch welche Tür will ich gehen?“ oder „Dem inneren Parlament zu mehr Handlungsfähigkeit verhelfen“

Dem inneren Parlament zu mehr Handlungsfähigkeit verhelfen

Ich denke, jeder von uns kennt diese Situation, wenn sich die Gedanken im Kreis drehen und man innerlich um eine gute Entscheidung ringt. Oft ist es dann so, dass – sobald man meint, sich für eine Option entschieden zu haben – man im nächsten Moment wieder alles in Frage stellt und sich das Gedankenkarussell in bekannten Bahnen von vorne dreht. Das ist eine klassische Ausgangssituation für ein Coaching. Denn so wichtig in solchen Situationen Freunde und Familie als Berater sein können – sie sind doch auch oft involviert in die Themen, haben eigenen Ansichten und Meinungen dazu, so dass alles dadurch manchmal noch komplizierter wird als es eh´ schon ist. Ein Coaching kann hier helfen, dem gedanklichen Wirrwarr eine Ordnung zu geben und die eigene innere Stimme wieder deutlicher zu hören.

Stagnation statt Entscheidung: Wenn das innere Parlament handlungsunfähig ist

Fakt ist: Entscheidet man sich für eine Sache, entscheidet man sich (zunächst) einmal gegen eine andere. Das liegt in der Natur der Dinge. Ambivalente Gefühle bezüglich der verschiedenen Optionen, für die es sich zu entscheiden gilt, sind somit normal und gehören zum Prozess des inneren Abwägens. Wir Systemische Coaches und Berater*innen arbeiten hier gerne mit der Metapher des inneren Parlaments: Wie ein Parlament, dass um eine gute Entscheidung ringt, so ringen auch in uns die inneren Fraktionen – als Vertreter verschiedener Interessen – um eine möglichst stimmige Lösung. Die Frage ist: Wie ist die Verteilung der Stimmen, welche Idee bekommt eine Mehrheit? Absolute Mehrheiten sind auch im Inneren selten. Jede Lösung hat ihren Preis und es ist wichtig, diesen mitzudenken und genau abzuwägen. Besonders schwierig wird es dann, wenn wir in eine Art Patt-Situation geraten, in der wir erstarren und letztendlich gar keine Entscheidung treffen. Es geht nicht vor, es geht nicht zurück. Wir fühlen uns hilflos und überfordert. Unser inneres Parlament ist handlungsunfähig.

Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen

Keine Entscheidung zu treffen, ist allerdings auch eine Entscheidung. Wenn wir uns für das Stehenbleiben entscheiden, und durch gar keine der verschiedenen Türen gehen, dann erscheint das vielleicht kurzfristig weniger riskant, aber wir zahlen dafür einen hohen Preis:
Den Preis, weniger zu erleben, weniger Erfahrungen zu machen und den einen oder anderen großen Traum im Leben nicht zu erreichen, weil wir überhaupt nicht dafür losgegangen sind. Entscheidungen sind immer mit Chancen und mit Risiken verbunden. Das eine gibt es nicht ohne das andere.
Coaching unterstützt letztendlich dabei, dem inneren Parlament zu neuer Konstruktivität und damit zu Handlungsfähigkeit zu verhelfen. Es unterstützt dabei, sich über die wesentlichen Entscheidungskriterien bewusst zu werden und zu einer differenzierten Klarheit zu gelangen, so dass Sie am Ende sagen können: „Durch diese Tür will ich gehen. Diese Entscheidung hat zwar ihren Preis, aber ich bin bereit, ihn zu zahlen.“ Das hilft dabei, den neuen Weg mit Kraft und Engagement zu verfolgen und schützt vor Bedauern, wenn dabei Schwierigkeiten auftreten. Das innere Parlament kann entschlossen handeln.

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